E18

Autor/author: Philipp Groß, Daniel Hentschel
 

Last Update: 24.12.2003

Philipp Groß von http://www.eisenbahnfanatiker.de.vu hat die entsprechenden DRG- und DB-Varianten gezeichnet. Ich habe auf Basis dieser Zeichnungen die entsprechenden DR-Varianten erstellt!

 

Die Texterläuterungen wurden mir freundlicherweise von http://www.elektrolok.de zur Verfügung gestellt. Auf dieser Seite befindet sich auch eine ausführliche Beschreibung der E18!

 



Seit dem 1. September 1955 gab es wieder einen elektrischen Betrieb in der DDR. Schon bald kam der Wunsch auf, auch schnellere und schwerere Züge mit Elektrolokomotiven befördern zu können. Damals rückten auch die E 18 wieder in den Blick der Reichsbahn. Die DR beschloss aus den vorhandenen Schrottlokomotiven einige Lokomotiven der Baureihen E 17, E 18 und E 21 wieder aufzuarbeiten. Bei Sichtung der noch vorhandenen Lokomotiven in Dessau E 18 04, 19, 23, 31, 40 und 43 zeigten die E 18 19 und 31 die geringsten Schäden, so dass zunächst mit der Aufarbeitung dieser Lokomotiven begonnen wurde. Zudem wurde beschlossen aus den restlichen Lokomotiven eine dritte Lok, die E 18 40, zusammenzubasteln.
Die Lok's zeigten sich äußerlich im grünen Farbgewand und schwarzem Laufwerk, technisch entsprachen sie noch weitgehendst dem Vorkriegszustand.
E 18 19 kam nach ihrer Aufarbeitung im RAW am 01. August 1959 zunächst zum Bw Leipzig West.

E 18 19 etwa 1959

 

 



Um Risse am Rahmen und den Rädern zu erkennen, erhielten die Elektrolokomotiven ab 1961 ein rotes Fahrwerk. Zudem wurden die alten Stromabnehmer vom Typ RBS58 gegen Neubaustromabnehmer analog der E11 ersetzt. Zum selbstständigen Heben und Senken bekamen die Lok's die charakteristischen Hauben an den Dachenden. Vorher wurden die Stromabnehmer mit Handkraft gesenkt.

E 18 40 etwa 1964

Dem Betrieb standen Ende 1966 genügend Neubaulokomotiven der Baureihe E 11 als Ersatz zur Verfügung. Aus diesem Grund wechselten E 18 19 im Dezember 1966 und E 18 40 im Februar 1967 von Leipzig West zum Bw Halle P. Zwar bespannten sie von dort weiterhin Schnell- und Personenzüge u.a. nach Leipzig und Magdeburg, gleichzeitig konnte die VES-M in Halle über die Lokomotiven für ihre Versuchsfahrten verfügen

 

 



 

Für die exportorientiere Waggonindustrie der DDR benötigte man Testmöglichkeiten im Hochgeschwindigkeitsbereich für deren Reisezugwagen und so wurden die beiden Dampflokomotiven 18 201 und 18 314 umgebaut bzw. rekonstruiert. Doch es war auch der Einsatz von Elektrolokomotiven bei Testfahrten beabsichtigt. Da entsprechende Neubauten nicht in Frage kamen, beschäftigte sich die VES-M Halle ab 1967 mit den technischen Änderungen an der E 18, um sie gefahrlos bis 180 km/h ausfahren zu können. So wurde u.a. die Getriebeübersetzung von 95:34 auf 89:41 geändert, neue Großradkörper sowie neue Hohlwellen eingebaut. Auch die Radsterne und die Achswellen wurden erneuert. Die Bremseinrichtung wurde zwar verstärkt, aus Kostengründen aber nicht auf Magnetschienenbremsen umgebaut. Im Gegensatz zu den beiden Dampf-Rennern, sollte die E 18 nach dem Umbau auch komplette Reisezüge mit 160 km/h befördern können. Anfang 1969 kam zunächst E 18 19 ins RAW Dessau, wo die Umbauten vorgenommen wurden. Am 31. Mai 1969 wurde sie in umgebautem Zustand der Versuchsanstalt Halle übergeben. Gleichzeitig rückte E 18 40 im Mai 1969 ins RAW Dessau. Bei den ersten Versuchsfahrten zeigte sich, dass die mittlerweile fast 35 Jahre alten Lokomotiven ohne Probleme in der Lage waren die geforderten 180 km/h zu erreichen. Auffälligste äußerliche Unterschiede waren das VES-M-Emblem und der neue Hauptschalter auf dem Dach

218 019-8
war 1971 mit roten Pufferbohlen im Einsatz

218 031-3 im Jahre 1974

Die zwei schnellsten Elektrolokomotiven der DDR wurden zwar wie geplant für die Schnellfahrten eingesetzt, gleichzeitig konnten die stolzen Renner aber auch in Plandienst-Leistungen angetroffen werden. So erreichten die Lokomotiven u.a. Magdeburg, Leipzig und Erfurt planmäßig.

 

 





Immer häufiger wurden die Lokomotiven aber auch für Sonderzugleistungen verwendet.
Aber auch immer häufiger zeigten die beiden Lokomotiven Probleme - insbesondere im Personenzugdienst. Hier verhinderte das geänderte Getriebe ein schnelles Anfahren. Aus diesem Grund waren die Lokomotiven beim Personal eher unbeliebt und wurden als "müde Ente" oder "lahmer Gaul" verspottet. Die Reichsbahn entschloss sich deswegen Anfang 1977 die Lokomotiven aus dem Plandienst zu nehmen. Als Schnellfahrlokomotiven konnte und wollte die VES-M aber noch nicht auf die Lokomotiven verzichten. Also blieben die E 18 19 und E 18 31 weiter im Betriebsbestand beim Bw Halle P.
Trotz der seltenen Einsätze bekam E 18 19 im Jahr 1983 eine weitere Hauptuntersuchung. Nach der Fertigstellung am 30. November 1983 präsentierte sich die Lokomotive mit rotem Triebwerk und chromdioxid-grünen Lokomotivkasten (TGL-Norm der Farben; nicht identisch mit RAL-Palette).

218 019-8 ca. 1985

(c) by Richard Sliwinski
218 019-8 mit DMV-Sonderzug im Oktober 1984 in Tharandt.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von Richard Sliwinski von http://www.richies-bahnseiten.de/ zur Verfügung gestellt!

 



Bis 1992 gehörte die 218 019, die ehemalige E 18 19, zum Betriebsbestand der Deutschen Reichsbahn. Im Februar 1992 wurde die Lokomotive dann von der AEG für ihr Werksmuseum in der Lokomotivfabrik bei Hennigsdorf erworben. In betriebsfähigem Zustand wurde die mittlerweile wieder als E 18 19 bezeichnete Lokomotive im dortigen Werksmuseum ausgestellt.
Mit Fristablauf im Juli 2000 ist die E 18 19 nun nicht mehr betriebsfähig.
Die ursprünglich zur betriebsfähigen Aufarbeitung vorgesehene Lokomotive wird nun doch nur noch äußerlich aufgearbeitet. Da sich nach einer Untersuchung zeigte, dass die Kosten für eine betriebsfähige Aufarbeitung wesentlich höher sind, als ursprünglich geplant, entschloss sich der Eigentümer Bombardier, die Lokomotive nur noch äußerlich in der Vogtlandbahn-Werkstätte in Neuenmark im Vogtland aufzuarbeiten. Am 13. September 2002 wurde die E 18 19 dann nach über Herlasgrün, Plauen und Hof nach Münchberg überführt, wo sie am 15. September anlässlich eines Stadt-/Bahnfest erstmals in der aufgearbeiteten Form der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

E 18 19 ca. 1992

 



Im Jahr 1988 ging die Lokomotive aus dem Betriebsbestand in den Museumsbestand der Deutschen Reichsbahn über, blieb aber weiterhin in Halle P stationiert.
Am 15. Februar 1994 erhielt die Lokomotive noch mal eine E 6 im AW Dessau und stand damit dem Betrieb erneut für Sonderfahren zur Verfügung. Am 6. Oktober 1996 kam sie mit einem Sonderzug sogar bis ins oberbayerische Kochel.
Neben den immer wieder zu fahrenden Sonderleistungen war die Lokomotive Ende der Neunziger sporadisch auch vor den Werkstattzügen des Werks Delitzsch anzutreffen. Wie bei E 18 08 sollte die Lokomotive damit in Betrieb gehalten werden, wenn die Zeit bis zur nächsten Sonderfahrt zu lange dauerte. Einige der Zierkanten erhielten ebenfalls die grüne Kastenfarbe, manche Flächen wurden leider deutlich sichtbar farblich ausgebessert.
Mit Abstellung der E 18 08 ist die E 18 31 zur Zeit die einzige betriebsfähige E 18 der DB AG. Doch auch bei E 18 31 läuft bald die Laufleistungsfrist ab.

E 18 31 ca. 1999

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